Hier schon mal der Inhalt des Thrillers. Eine Leseprobe befindet sich weiter unten.


Inhalt:

Charlie ist ein labiler Mensch. Immer wieder arbeitslos, wenig Freunde, ständige Wohnungswechsel, immer auf der Suche nach dem „Kick“.

Eines Tages hat er eine Idee. Er will sich in einem großen Kaufhaus unbemerkt einschließen lassen und dort die Nacht verbringen. So kann er seine beiden Kumpels bestimmt beeindrucken, wenn er ihnen die Geschichte erzählt.

Der Coup gelingt. Er bleibt unbemerkt und in der Nacht durchstreift er das Kaufhaus. Nach einer Weile geschehen merkwürdige Dinge. Jemand scheint ihn zu beobachten. Aber Charlie kann niemanden finden. Als er schließlich verletzt wird, steht für ihn fest: Das war kein Zufall.

Er ist nicht allein!

Für Charlie beginnt ein Alptraum. Er muss sich gegen einen zunächst unsichtbaren Gegner wehren, der ihn zu einem Kampf auf Leben und Tod herausfordert…

 

 

Leseprobe:

Seine jetzige Situation erschien ihm fast lächerlich. Gut, dass ihn niemand so sah. Nun kniete er schon zum zweiten Male auf dem Boden, um nach etwas zu suchen. Aber den Mantel konnte er dennoch nicht entdecken.  
   Er war verschwunden.
   Charlie stand auf und atmete tief durch. Er stemmte seine Hände in die Hüfte und überlegte. Hatte er sich im Stockwerk geirrt? Nein, er erkannte eindeutig die Umgebung, wo er vorhin gestanden hatte. Er hatte den Mantel über den Tisch gelegt. Exakt hier an dieser Stelle. Er konnte sich genau an die Bücher erinnern.   
   Oder?   
   Es war zum Verzweifeln.   
   Sein Unbehagen, das ihn vor wenigen Minuten beherrscht hatte, war mit einem Schlag wieder da.
  Ratlosigkeit machte sich breit. Er ging ein paar Schritte zurück und ließ seinen Blick umherschweifen, sofern es das wenige Licht erlaubte.
    Nichts.
    Das konnte doch eigentlich nicht wahr sein!
    Charlies Gedanken kreisten hin und her. Er war überzeugt, den Mantel nicht mit nach oben in den Waschraum genommen zu haben. Spielten ihm seine Sinne einen Streich, war hier jemand, der sich über ihn lustig machte? Nein, natürlich nicht, dachte Charlie bei sich. Er musste den Mantel in Gedanken wohl doch an anderer Stelle liegengelassen haben. Was blieb ihm anderes übrig, als den Weg abzugehen, den er vorhin genommen hatte.
    Der Elan, mit dem er noch vor wenigen Minuten diesen Weg gegangen war, schrumpfte zusehends auf ein Minimum. Als er im dritten Stock angekommen war und eben die Rolltreppe verließ, um die wenigen Schritte zur nächsten Rolltreppe zu gehen, die in den vierten Stock hinaufführte, blieb er einen Moment lang stehen.
    Er hatte ein Wispern oder Tuscheln vernommen, so wie Kinder es manchmal tun, wenn sie sich über jemanden lustig machen. Leise und nur ganz kurz. Hatte er richtig gehört oder veranstaltete nur der Wind ein leises Konzert?
    Jetzt mal ganz ruhig Charlie, dachte er verärgert.
    Er lauschte angestrengt mit weit aufgerissenen Augen. Da er aber nichts mehr hörte, und sich das Geräusch auch nicht wiederholte, stieg er weiter die Rolltreppe hinauf und öffnete schließlich im fünften Stock den Waschraum.
    Er verschloss die Tür und ging auf die Waschbecken zu, die Spuren seiner eben vorgenommenen Reinigung waren noch zu sehen. Den Mantel allerdings konnte er hier nirgendwo entdecken. Ein dumpfer Knall ließ Charlie gar nicht erst die Zeit dazu, näher über diese verzwickte Situation nachzudenken. Ein harter Gegenstand war mit Macht gegen die Tür geworfen worden. Charlie zuckte zusammen, wirbelte herum und starrte die Tür an. Für einen Moment war er keiner Bewegung fähig.    Er war jetzt sicher, hier war nichts mehr mit Wind oder Zufällen zu erklären. Als der zweite Knall erfolgte, war das für ihn ein noch größerer Schreck als beim ersten Mal. Wieder war er unvorbereitet, aber diesmal handelte er. Nur eine Sekunde später war er mit einem Satz bei der Tür und riss sie auf.
    Er sah nur noch im trüben Licht, wie eine seiner Batterien, die er heute Nachmittag in den Mantel gesteckt hatte, über den Boden rollte, langsamer wurde und schließlich liegenblieb. Eine zweite Batterie, die den ersten Knall verursacht haben musste, lag nicht weit davon entfernt auf dem Teppich, wie er mit einem schnellen Seitenblick registrierte. Das Gefühl war wieder da. Charlie spürte, wie sich seine Nackenhaare aufrichteten, ein Schauer jagte über seinen Rücken.
    Für einen Moment hing sein Blick wie gebannt auf den Batterien. Dann sah er mit weit aufgerissenen Augen hoch, blickte ruckartig in die Runde, um den vermeintlichen Verursacher dieses Schrecks zu erkennen. Aber es war natürlich zu spät.
    Es war niemand zu sehen. Kein verdächtiges Geräusch war zu hören, nur der Wind, der sein Stöhnen und Ächzen verstärkt hatte, war deutlich zu vernehmen. Aber Charlie wurde in diesem Moment schlagartig bewusst: er war nicht allein...